Architektur-Fotos-fuer-Immobilienmakler

Wie du bessere Architektur-Fotos für Immobilienmakler machst

Als Architektur-Fotograf wird dir recht schnell bewusst, dass es große Unterschiede gibt, ob du Fotos für einen Immobilienmakler, ein Architekturbüro oder für eine große Werbekampagne schießt. Tendenziell ist der kreative Part, Fotos für einen Immobilienmakler zu machen, etwas geringer, was aber nicht unbedingt weniger Spaß bedeutet.

Ich liebe es kreativ zu sein

Versteht mich nicht falsch, ich mag es, möglichst kreativ zu sein und z.B. spektakuläre Twilight-Aufnahmen zu machen oder mir die Zeit zu nehmen, die perfekte Perspektive zu suchen, um die Besonderheit der Architektur hervorzuheben. Es macht mir Spaß, darauf zu warten, bis sich die perfekte Wolke am Himmel positioniert, oder Autos vorbeirauschen, um deren Lichtstreifen einzufangen.

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Bildquelle: dominikberg.com

Der Prozess kann auch ermüdend sein

Wenn man darüber nachdenkt, kann es hin und wieder auch sehr ermüdend sein, permanent auf einen extrem hohen Level zu fotografieren. Wenn du vier bis sechs High-End Architekturfotos machst, brauchst du dazu realistischerweise einen vollen Tag, um die Bilder zu schießen und nochmal einen gesamten Tag für die Postproduktion, bis du ein perfektes Ergebnis erhältst. Dieser komplexe Prozess kann dich schnell von der schönen Einfachheit der Fotografie entfernen.

Beeindruckende Fotos müssen nicht kompliziert sein

Was meine ich damit? Ziemlich einfach! Es gibt viele Fotos, die in wenigen Sekunden ohne Nachbearbeitung aufgenommen wurden und dabei wesentlich beeindruckender sind, als ein bis zur Perfektion gephotoshopptes (existiert das Wort überhaupt?) Werbefoto, in das du unzählige Stunden investiert hast.

Je länger du an einem Foto arbeitest, desto wahrscheinlicher ist es, dich in Details zu verlieren. Deshalb ist es sinnvoll, einen Tag Pause zu machen und deine Fotos mit frischen Augen zu betrachten, bevor du sie deinen Kunden schickst.

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Bildquelle: dominikberg.com

Ich mag schnelle Ergebnisse

Es fühlt sich einfach gut an, ein Projekt abzuschließen, noch besser fühlt es sich an, wenn es schnell und unkompliziert geht. Deshalb ist es schön, hin und wieder ein paar Fotos für Immobilienmakler zu schießen und seine 8–10 Fotos innerhalb von einem Tag abliefern zu können.

Jetzt aber zu den Tipps, um bessere Außenaufnahmen zu machen

Es ist eigentlich gar nicht so kompliziert, gute Außenaufnahmen bei Tageslicht zu machen. Montiere deine Kamera auf einem stabilen Stativ. Suche deinen perfekten Winkel, um die wichtigsten Aspekte der Immobilie im Bild zu haben.

Denke dabei immer aus der Sicht eines Haus-Käufers. Hat das Haus eine Garage, eine große Einfahrt, einen Balkon, eine Terrasse, einen Garten, ist es frei stehend, wie groß ist das Grundstück und gibt es sonst noch ein besonderes spezielles Merkmal, wie z. B. einen Pool?

Immobilienmakler möchten in erster Linie verkaufen, deshalb solltest du auf deinen Fotos so viele Features wie möglich in deinem Foto unterbringen.

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Bildquelle: dominikberg.com

Berücksichtige den Stand der Sonne

Du hast jetzt eine Vorstellung, welche Teile des Gebäudes du fotografieren möchtest. Dann solltest du dir Gedanken über deine einzige Lichtquelle machen. Die Sonne! Liegt deine Gebäudeseite im Schatten, gibt es unschöne oder überhaupt keine Schatten?

Es gibt eigentlich keine feste Regel, aber persönlich bin ich ein großer Fan, wenn das Gebäude einen schönen 45° Schatten wirft (dazu muss sich die Sonne im 90° Winkel zur Kamera befinden) oder vollständig in der Sonne liegt.

Nutze den manuellen Modus oder die Blendenautomatik

Sobald du deine Kamera positioniert hast, schalte sie in den manuellen Modus oder in die Blendenautomatik. Stelle die Blende auf den Sweetspot deines Objektivs ein, damit das Foto so scharf wie möglich wird. Ein tolles Bokeh macht nur bei Detailaufnahmen Sinn und ist hier fehl am Platz. Die ISO solltest du so weit wie möglich senken und darauf achten, dass dein Fokus scharf eingestellt ist.

Mache immer eine Belichtungsreihe (Bracketing)

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Bildquelle: unsplash

Falls du von dieser Funktion noch nie gehört hast, kann ich dir nur nahelegen, dich damit so schnell wie möglich zu befassen. Fast jede digitale Spiegelreflexkamera bietet die Möglichkeit eine Belichtungsreihe aufzunehmen. Dabei werden sowohl unter- als auch überbelichtete Aufnahmen in einer Serie fotografiert.

Warum das so sinnvoll ist? Ganz einfach! Jeder Kamerasensor hat einen bestimmten Dynamikumfang. Tageslichtaufnahmen mit einem extrem hellen Himmel und sehr dunklen Schatten benötigen einen riesigen Dynamikumfang, der Sensoren häufig überfordert.

Natürlich solltest du Fotos im RAW-Format fotografieren. Dadurch hast du später die Möglichkeit Spitzlichter und Schatten nachzujustieren. Dennoch ist an sehr sonnigen Tagen ein extremer Dynamikumfang notwendig, den viele Sensoren nicht in einem Bild abbilden können.

Man erkennt dies schnell daran, dass Himmel überbelichtet sind und Schatten rauschen.

Wenn du nun Bilder über- und unterbelichtest, hast du nachher die Chance aus deiner Bilderserie ein perfekt belichtetes Foto zu generieren. Spätestens jetzt ist klar, weshalb du die Kamera auf ein stabiles Stativ stellen solltest, denn nur so können die Einzelbilder ohne ghosting in der Postproduktion übereinander gelegt werden. Betrachte es eher als Sicherheitsanker, denn in einigen Fällen, kann auch ein einzelnes Bild ausreichend sein.

Freue dich über dein Ergebnis

Sind die Fotos im „Kasten“, ist es Zeit deinen RAW-Konverter, à la Lightroom, Capture One oder Adobe Camera-RAW zu öffnen und sich mit Belichtung, Farbsättigung und Schärfe zu befassen. Sollte es notwendig sein, deine Belichtungsreihe einzusetzen, nutze Photoshop. In 90 % aller Fälle kommt bei mir Photoshop zum Einsatz, um störende Objekte zu retuschieren, Farbkorrekturen durchzuführen und um eben meine Fotokompositionen aus Belichtungsreihen anzufertigen.

Abschließend nur noch den Export-Knopf drücken, die entwickelten JPG-Fotos noch ein letztes Mal überprüfen und zum Kunden schicken. Um ehrlich zu sein ist es ein richtig gutes Gefühl, wenn die Bilder schnell beim Kunden sind und man umgehend eine positive Rückmeldung erhält.

Dieser Blog-Beitrag stammt von meiner persönlichen Webseite, auf der du mein gesamtes Portfolio sehen kannst.

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-Dominik-

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