Warum ich den Facebook Boost-Button “Beitrag Bewerben” nicht nutzen sollte!

Warum ich den Facebook Boost-Button “Beitrag Bewerben” nicht nutzen sollte!

Warum ich den Facebook Boost-Button “Beitrag Bewerben” nicht nutzen sollte!

7 Minuten Lesezeit

Warum du den Facebook Boost-Button nicht nutzen solltest!

Das digitale Marketing hat sich enorm geändert, seitdem Facebook auf der Bühne aufgetaucht ist. Ob du ein kleines lokales Unternehmen oder einen internationalen Konzern betreust, die Chance, dass du den “Beitrag Bewerben” Button schon ausprobiert hast, sind recht hoch. Du hast deinen Beitrag gepostet und dich dazu entschieden, diesen entsprechend zu “boosten”, um Leute auf dein Business aufmerksam zu machen.

Ehrlicherweise macht es dir Facebook ganz schön einfach, den Knopf zu drücken. Wenn du ihn allerdings ständig benutzt, wirst du eine Menge Geld verschwenden.

Vor sechs Jahren steckte die Facebook Werbeplattform noch in den Kinderschuhen und war recht kompliziert für uns Marketingexperten zu nutzen.

2012 hat Facebook den “Promote Post” Button eingeführt. Man konnte plötzlich eine Facebook-Kampagne erstellen, ohne die Facebook Seite verlassen zu müssen.

Ein paar Jahre später wurde aus dem “Promote Post”-Button der “Beitrag Bewerben”-Button. Im Grunde hat sich die Funktion nach dem Update nicht wirklich verändert, es ist nach wie vor ein vermeintlich einfacher und schneller Weg, dein Geld zu investieren, um mehr Menschen mit deinen Facebook-Posts zu erreichen.

Als der Facebook Algorithmus geändert wurde und die organische Reichweite aufgrund dieser Veränderungen stark zurückging (manche Seiten konnten überhaupt keine Reichweite mehr generieren), nutzten mehr und mehr Unternehmen den “Beitrag Bewerben” Button, weil es einfach und unkompliziert ist, deinen Beitrag zu promoten. Dies heißt aber nicht, dass es clever ist!

Was passiert also, wenn du den “Beitrag Bewerben”-Button drückst?

Du gehst auf deine Facebook Seite, suchst den Beitrag, den du gerne promoten möchtest und klickst den “Boost-Button”. Dann wählst du deine Zielgruppe, legst dein Budget fest, bestimmst die Dauer der Kampagne und klickst auf “bewerben”.

Was du dabei allerdings nicht realisierst, ist, dass Facebook gerade im Hintergrund eine Werbekampagne in deinem persönlichen Account gestartet hat und die Ziel-Ausrichtung der Kampagne auf “Page-Post-Engagement” eingestellt ist. Zusätzlich wird dein Beitrag mit den “Standardeinstellungen” als Anzeige ausgeliefert – was der einfachste Weg der Facebook-Werbung ist.

Und damit fängst du an, dein Geld zu verbrennen.

Warum du deine Beiträge nicht boosten solltest!

Facebook optimiert deine Kampagnen, je nachdem welches Kampagnen-Ziel du einstellst.

Wenn du dich z.B. für Webseiten-Klicks entscheidest, wird Facebook deine Kampagne auch auf Webseiten-Klicks optimieren. Wenn du auf Webseiten-Conversions aus bist, wird Facebook die Personen bewerben, die schon auf anderen Webseiten bereit waren ein Produkt zu kaufen, ein E-Book herunterzuladen oder ein Kontaktformular auszufüllen.

Durch die “Beitrag Bewerben” Funktion wird Facebook deine Kampagne auf Interaktionen mit Seitenbeiträgen optimieren, was soviel bedeutet, dass der Beitrag öfter geteilt, geliked und kommentiert wird. Manchmal ist das sogar dein Ziel und dann ist es noch vertretbar “Beitrag Bewerben” zu nutzen. Doch es geht eigentlich nie um Likes, Follower oder Kommentare! Du möchtest Besucher zu Kunden konvertieren und Sales generieren. Du möchtest Ergebnisse sehen!

Limitierte Zielgruppen-Funktionen

In der “Beitrag Bewerben” Funktion hast du vier Optionen, deine Zielgruppe zu bestimmen:

  • Personen, denen deine Seite gefällt – du bewirbst die Fans deiner Fanpage
  • Personen, denen deine Seite gefällt und deren Freunde – du bewirbst zusätzlich die Freunde deiner Fans
  • Personen, die mit deiner Seite interagiert haben – du bewirbst die Leute, die deine Beiträge geliked oder kommentiert haben
  • Über Targeting ausgewählte Personen – du bestimmst eine spezifische Zielgruppe, die du bewerben möchtest

Lass uns diese vier Möglichkeiten im Detail betrachten:
1. Personen denen deine Seite gefällt

Diesem Personenkreis gefällt deine Seite bereits, weshalb es unwirtschaftlich wäre, genau diese noch einmal zu bewerben. Die meisten Facebook Fanseiten bestehen zudem nicht wirklich aus einer hochwertigen Zielgruppe.

2. Personen denen deine Seite gefällt und deren Freunde

Egal, ob du super relevante Fans hast, die deiner Seite folgen oder auch nicht, du wirfst immer noch dein Geld zum Fenster hinaus. Die Freunde deiner Fans können eine extrem große Zielgruppe darstellen, die sich nicht einmal in der Nähe deines Unternehmens befinden müssen oder etwas mit deinem Produkt oder Service anfangen können.

3. Personen, die mit deiner Seite interagiert haben

Die Wahrscheinlichkeit, dass Leute, die deine Beiträge kommentiert haben, auch weitere Beiträge von dir kommentieren, ist hoch. Doch welcher Kommentar hat deinen Umsatz bisher angekurbelt? Keiner? Gut, dann weißt du, dass diese Option ebenfalls nicht in Frage kommt.

4. Über Targeting ausgewählte Personen

Auch wenn diese Auswahl zunächst einmal die beste darstellt, da du deine Zielgruppe nach spezifischen Interessen auswählen kannst, sind die auszuwählenden Optionen doch  eingeschränkt. Wenn du einen Post über den “Beitrag Bewerben” Knopf promotest, kannst du z.B. keine Personen nach deren Verhalten bewerben. Du kannst keine Personen bewerben, die sich für “A” interessieren und gleichzeitig an “B” interessiert sind. Du kannst die Fans deiner Fanpage nicht ein- oder ausschließen oder eine Custom-Audience erstellen.

Egal für welche Zielgruppen-Funktion du dich auch entscheidest, du wirst immer dein Budget verschwenden. Auch wenn es nur 10% oder 30% deiner Budgets ist, es kann sich schnell zu tausenden Euro summieren.

Keine Kontrolle über die Platzierung deiner Werbeanzeigen

Zu guter Letzt kannst du die Platzierung deiner Werbeanzeigen nicht bestimmen!

Wenn du dich für die “Beitrag Bewerben” Funktion entscheidest, werden deine Werbeanzeigen in den “Standard Einstellungen” von Facebook ausgeliefert. Du hast also keinerlei Möglichkeit zu bestimmen, wie deine Anzeigen ausgeliefert werden.

Ein Beispiel:

Ein Restaurant möchte eine geplante Weinprobe bewerben und an potentielle Teilnehmer Karten verkaufen. Wenn du Facebook entscheiden lässt, sowohl auf den Desktop als auch auf mobilen Endgeräten Werbung auszuliefern, wird dein Werbebudget zu 99% an Smartphones ausgeliefert, da dieser Newsfeed günstiger ist, als der Desktop Newsfeed, egal was dein Ziel dieser Kampagne ist, nämlich Tickets zu verkaufen.

Aus unserer Erfahrung ist die Conversion-Rate der Smartphones 2-3x kleiner als bei Desktop Nutzern, auch wenn deine Seite für mobile Endgeräte optimiert ist. Die Conversions sind meistens geringer, da es an einem Computer leichter fällt, ein Teilnahmeformular auszufüllen. Wie oft hast du ein Formular über dein Handy ausgefüllt? Wenn die Seite nicht für Smartphones optimiert ist, ist es sogar noch schlimmer.

Hat man sich sowohl für Desktop, also auch den mobilen Feed entscheidet (Über die “Beitrag Bewerben”-Funktion hat man keine Auswahl), wird man wahrscheinlich eine wesentlich geringere Conversion-Rate erhalten. Wenn du Personen jedoch auf deine Eventseite, deine Landingpage, deine Webseite oder irgendwo sonst außerhalb des Facebook Universums leiten möchtest, benötigst du mehr Conversions als Likes.

Vergiss Instagram nicht! Mittlerweile kannst du auch Instagram Werbung über den Facebook Werbemanager schalten. Du kannst diesen Kanal aber nicht über den “Beitrag Bewerben” Button nutzen. Wenn du generell mehr Interaktion möchtest, solltest du Instagram Werbung in Erwägung ziehen, während du die rechte Spalte als Werbeplatzierung auf Facebook deaktivieren solltest, da diese in unseren zahlreichen Kampagnen deutlich schlechter konvertierte.

Was solltest du also stattdessen tun?

Nutze niemals den “Beitrag Bewerben” Button auf deiner Facebook Seite!

Ob du nun einen kleinen lokalen Einzelhandel hast, oder ein mittelständisches Unternehmen, die Zielgruppe, die du erreichen möchtest, kann wesentlich effektiver definiert werden, wenn du den Facebook-Power-Editor benutzt.

Klar, es dauert ein paar Minuten länger, deine Kampagne aufzusetzen, aber dafür stehen dir alle Einstellungsmöglichkeiten zur Verfügung. Du kannst deine spezifische Zielgruppe bestimmen, hast die komplette Kontrolle, deine Werbeanzeigen zu platzieren und kannst verschiedene Split-Tests durchführen, bis du deine perfekten Einstellungen definiert hast.

Kombinierst du alle Einstellungsmöglichkeiten in der richtigen Form, werden deine Werbekampagnen signifikant bessere Ergebnisse hervorbringen und dir viel Geld einsparen.

Letztendlich solltest du nie darauf abzielen, möglichst viele Interaktionen mit deinen Beiträgen zu generieren, sondern deine potentiellen Kunden dazu bringen, deine Webseite zu besuchen, deinen Newsletter zu abonnieren, sich für dein Event einzutragen, ein Produkt in deinem Shop zu kaufen oder Stammgast in deinem Restaurant zu werden. Du solltest alle Möglichkeiten ausschöpfen, diese Resultate möglichst effektiv zu generieren, auch wenn es für dich etwas mehr Arbeit ist, deine Kampagne aufzusetzen.

-Dominik-

MontMedia

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